Auckland bis Top of North
Was für ein Klimawechsel. Von den feuchtheissen Fiji-Inseln ins nasse mittelwarme Neuseeland. Das es hier im Frühling des öfters regnen würde war mir bewusst. Aber so oft?!? Wenigstens blieb der erste und einzige Tag an welchem ich Zeit hatte Auckland zu erkunden trocken. Da ich inzwischen doch schon so einiges gesehen habe und nicht mehr jede als historisch wertvoll bezeichnete Barracke, jedes Denkmal und zig Hügel anschauen wollte, beschränkte ich mich auf genau zwei Sehenswürdigkeiten.
Den Sky Tower, ein 328 Meter hoher Turm von welchem man einen super Ausblick über ganz Auckland hat. Auf dem Turm wird man auch gleich mit einer der Vorlieben der Kiwis (offizieller und nicht abschätziger Spitzname der Neuseeländer) konfrontiert: adrenalinfördernde Aktivitäten. Wer will kann den Sky Jump vom Turm machen oder auf ca. 190 Meter Höhe auf einem schmalen Steg spazieren gehen, ohne Geländer, nur an einem Seil gesichert. Dank meiner Höhenangst hab ich gar nicht erst mit dem Gedanken gespielt eines der beiden zu machen, hatte schon mit dem Glasboden auf der Aussichtsplattform meinen persönlichen Kampf.
Des weiteren besuchte ich noch das War Memorial Museum. Ist nicht nur ein Kriegsmuseum, sondern deckt eigentlich fast die ganze Palette ab, was Neuseeland betrifft. Selbstverständlich die Kultur der Maoris und die Besiedlung durch die Europäer, eine Ausstellung über Vulkane und Erdbeben, heimische Flora und Fauna sowie Ausstellungen neuseeländischer Künstler (3 Mal dürft Ihr raten, welchen Teil ich ausgelassen habe).
Okay, ich hätte noch mehr von der Stadt sehen können, dummerweise fand ich jedoch einen Musikshop in welchem ich über 2 Stunden in CD- und Schallplattenregalen wühlte.
Am nächsten Tag fasste ich den Campervan und los ging es Richtung Norden. Ein bisschen gesättigt von den vielen Orten und Sehenswürdigkeiten der anderen Länder, habe ich manches freiwillig ausgelassen, Anderes viel dem schlechten Wetter zum Opfer.
Was ich mir trotz Regen und Wind nicht nehmen liess, war ein Schnorcheltrip im Goat Island Marine Reserve bei Leigh an der Ostküste. Unter anderem sah ich dort Sting Rays, die recht grossen Snapper und noch zig andere Fische teils in grossen Schwärmen durch welche man hindurchschnorcheln konnte. Da einem jedoch die hohen Wellen dauernd den Schnorchel mit Wasser füllten und bereits nach etwa 15 Minuten die Hände und Füsse (der Rest war in einem Wetsuit warm verpackt) fast taub vor Kälte wurden, war es nur ein kurzes Vergnügen.
In Whangarei besuchte ich ein Uhrenmuseum, die Whangarei Falls sowie einen Kauri (Baumsorte) Park. Und dies bei Sonnenschein! Dies sollte für einige Zeit der letzte trockene Tag sein. Permanenter leichter Nieselregen aufgelockert durch Platzregen, garniert mit Nebel und begleitet von teils heftigem Wind, so präsentierte sich das Wetter die folgenden Tage. Sehr angenehm ist es, bei solchen Bedingungen die zahlreichen engen und kurvigen Hügelstrassen zu befahren. Nun gut, so bin ich dann bestens für den Schweizer Herbst vorbereitet.
Nahe Kawiti stolperte ich im Dunkeln durch die Glühwürmchen-Höhlen (fotografieren war leider nicht erlaubt), wanderte durch die angrenzenden Limestoneformationen und in Kawakawa beäugte ich das Hundertwasser-Klo. Jawohl der Künstler Friedensreich Hundertwasser hat dort gelebt und das örtliche öffentliche Klo designt und gebaut. In Waitangi besuchte ich die Treaty Grounds, historisch wichtiger Ort betreffend dem Zusammenleben der Maoris und der britischen Siedler.
Von Kaitaia aus habe ich eine Tour gebucht welche unter anderem den nördlichsten Punkt Neuseelands anfuhr. Bei der Buchung am Tag zuvor sprachen die Wetterprognosen von sonnigem Wetter. Ja leck mich am A****! Denen ihre Meteomännchen sind genau soviel Wert wie unsere. Verdammtes Hudelwetter war! Am Cape Reinga wo man den Postkarten nach einen fantastischen Ausblick auf den Pazifik und die Tasmanische See hat, war eine Nebelsuppe wie ich sie noch nie gesehen habe. Spassig hingegen war dann das Sanddünen-Rodeln und die Fahrt mit dem Tourbus auf dem 90 Mile Beach. Dass die ganze Tour von stetigem Regen und Wind begleitet wurde ist selbstverständlich.